Schlussprobe 2019

Unsere Feuerwehr im Umbruch: Kommandantenwechsel an der Schlussübung

Die jährliche Schlussübung der Feuerwehr Magden-Olsberg stand dieses Jahr ganz im Zeichen des Kommandantenwechsels. Altkommandant Markus Stalder leitete die Übung souverän, trotz nicht ganz zeitgemässer Uniform.

Am letzten Samstag im Oktober fand die jährliche Schlussübung der Feuerwehr Magden-Olsberg statt. Dieses Jahr war die Schlussübung etwas ganz Besonderes: Nach genau 30 Jahren Feuerwehrdienst, 7 davon als Kommandant der Feuerwehr Magden-Olsberg, tritt Markus Stalder auf Ende Jahr zurück. Darum stand die diesjährige Schlussübung ganz im Zeichen des Kommandantenwechsels.
Begonnen hatte der Tag für den alten Kommandanten mit dem Besuch seines designierten Nachfolgers, Thomas Buser. Etwas verdutzt fand Markus das gesamte Kader der Feuerwehr mit sämtlichen Fahrzeugen auf ihn wartend. Sichtlich erfreut durfte er im vordersten Wagen Platz nehmen und wurde durch Magden paradiert. Getreu seinem beachtlichen Dienstalter in einer Uniform aus den 1960er Jahren.
Nach dem anschliessenden, gemeinsamen Mittagessen startete die eigentliche Schlussübung. Sie begann mit der Alarmmeldung, dass bei einem ehemaligen Baugeschäft an der Hauptstrasse ein Brand ausgebrochen sei. Wie im Ernstfall rückte die Feuerwehr ab Magazin Magden aus und war innert weniger Minuten am Ort des Geschehens. Dort erwarte Sie bereits der altgediente Kommandant, um zum letzten Mal einen Einsatz zu leiten. Als Anspielung auf seine Rolle als Kapitän der Feuerwehr, die er auch durch stürmische Zeiten gesteuert hat, durfte er den Einsatz aus einem Gummiboot leiten. Souverän dirigierte er die Einsatzkräfte durch den Einsatz. Getreu der Einsatzdoktrin der Feuerwehr liess er zuerst zur Sicherheit der Feuerwehrleute die Hauptstrasse vom Verkehrszug für den Individualverkehr sperren. Parallel dazu wurden mit der Suche nach den als vermisst gemeldeten Personen gesucht. Übungsannahme warne zwei verletze Erwachsene und ein vermisstes Kind. Die Verletzten fanden sich nahe beim Brandherd und wurden entsprechend schnell gefunden. Das vermisste Kind hingegen hatte sich im Keller versteckt und wurde erst nach einiger Zeit gefunden. Leider ist es im Ernstfall häufig der Fall, dass sich Kinder aus Angst verstecken und so einerseits im Gefahrenbereich verbleiben und andererseits für die Einsatzkräfte nur schwer zu finden sind. Glücklicherweise konnte ein Trupp unter Atemschutz das Kind finden und sicher nach draussen bringen. Die Verletzten wurden anschliessend fachkundig vom Sanitätszug versorgt und für den Abtransport durch die (fingiert) aufgebotene Ambulanz stabilisiert.
Nachdem aller Personen in Sicherheit gebracht wurden, konnte die Feuerwehr zur Brandbekämpfung übergehen. Die Nachbargebäude wurden mittels Wasserwerfer und mehreren Strahlrohren geschützt und schliesslich unter Zuhilfenahme von Schaumrohr und Wasser das brennende Auto abgesichert und gelöscht.
Im Anschluss an die Übung war die Feuerwehr sowie deren Gäste aus Nachbarfeuerwehren und Politik zum Apéro mit anschliessendem Nachtessen eingeladen. Nach dem Essen nahm Kommandant Stalder zum letzten Mal Beförderungen vor und wurde durch die Gemeinderäte Roger Sprenger und Karl Bürgi verabschiedet. Die Laudatio hielt der Gemeindeamman von Magden, André Schreyer, der sich zuerst bei der sichtlich gerührten Frau von Markus Stalder für die Entbehrungen und Mitarbeit während der letzten 7 Jahre bedankte, um sich anschliessend bei Markus Stalder selbst für die geleistete Arbeit zu Bedanken. Im Anschluss wurde Thomas Buser als neuer Kommandant befördert. Er kann von Markus Stalder eine gut ausgerüstete Feuerwehr übernehmen, die jederzeit auf motivierte und sehr gut ausgebildete Feuerwehrleute zählen kann.
Danach wurde der Abend mit einer humoristischen Einlage des Theatervereins Magden abgerundet und der Stab verabschiedete sich beim Kommandanten auf seine Art mit einem Schnitzelbank, der diverse Ereignisse in der Laufbahn von Markus Stalder aufnahm und die eine oder andere Eigenheit auf die Schippe nahmen, sichtlich zur Unterhaltung der rund 100 Gäste. Mit anschliessender Tanzmusik und Barbetrieb bis in die Morgenstunden klang der Abend schliesslich aus.